Boxen in Frankfurt – Teil V

Unsere Reihe setzt sich fort und so stellen wir euch in dieser Woche eine weitere Legende des Boxsports vor.

Falls ihr die vorherigen Teile von "Boxen in Frankfurt" verpasst habt, könnt ihr sie hier nachlesen:
– Teil I
– Teil II
– Teil III
– Teil IV


Aufstieg und Fall Mike Tysons!
Michael Gerard Tyson wurde am 30. Juni 1966 in Brooklyn geboren und unter dem Namen „Iron Mike“ zu einem der bekanntesten und größten Boxer der Welt. Er durchlebte eine harte Jugend und kam schließlich zum Boxen, als er in eine Schule für schwer erziehbare Kinder verwiesen wurde. Unter Bobby Stewart, der schon früh sein Talent erkannte, trainierte er nunmehr regelmäßig das Boxen und wurde schließlich an Cus D´Amato empfohlen, der von nun an über Jahre sein Ziehvater werden sollte. Nur kurze Zeit später sparrte er bereits mit weltweit anerkannten Schwergewichtsprofis und boxte erfolgreich im Amateur-Bereich. 1984 kam es zu seinem größten Erfolg als Amateur, als er zum „National Golden Gloves“ Champion gekürt wurde.

Mike Tyson entwickelte einen eigenen, für seine körperlichen Merkmale optimierten Boxstil, der als einer der unterschätztesten Stile der Boxgeschichte überhaupt gilt. Man kann „Iron Mike“ definitiv als aggressiven Boxer bezeichnen, obwohl der defensive Aspekt in seinem Stil eine große Rolle einnahm. Anfang 1985 wechselte er ins Profilager und errang einen Sieg nach dem anderen.
Der Tod seines Mentors D´Amato 1985 hinterließ ein tiefes Trauma, hielt Mike jedoch nicht davon ab weiterhin zu siegen und seinen Bekanntheitsgrad zu steigern.
Nur ein Jahr nach D´Amatos Tod wurde er am 27. November 1986 im Kampf gegen Trevor Berbick zum jüngsten Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten! Im August 1987 erlangte er als erster Boxer sogar alle drei relevanten Titel seiner Klasse und war damit unumstrittener Champion.

Der Gipfel seines Ruhmes lockte und einige stellten ihn bereits in eine Reihe mit Muhammad Ali. Mitte 1988 bestätigte Mike Tyson seine Anhänger als er den bislang ungeschlagenen Weltmeister Michael Spinks in der ersten Runde bezwingen konnte.
Sein Abstieg begann mit dem Tod seines Freund und Managers Jim Jacobs, und seiner damaligen Frau, die sich zunehmend in das Geschäftliche einmischte und Mike zudem mit Misshandlungsvorwürfen öffentlich belastete. Der als skrupellos geltende Don King übernahm 1989 das Management. Dieser war wenig am sportlichen Interessiert und so wurde Mikes Betreuung zunehmend vernachlässigt. Man verließ sich wohl darauf, dass er ohnehin der Beste sei. Somit kam es 1990 zu seiner ersten Niederlage gegen den 1:42 Außenseiter James Douglas. Er habe derzeit angeblich gefeiert, statt sich auf das Training zu konzentrieren und sei „einfach übergeschnappt“, so Tyson!
Sein geplantes Comeback wurde unterbrochen, als er 1992 zu sechs Jahren Haft verurteilt wurde. Nach drei Jahren kehrte zum Sport zurück, der jedoch einen starken Bedeutungsverlust hinter sich hatte und zudem war Mike weit von seiner früherenTopform entfernt. Dennoch konnte er millionenschwere Gagen erzielen. 1997 sorgte Tyson für Schlagzeilen, als er Evander Holyfield im Ring ein Stück vom Ohr abbiss. Nach der Trennung von Don King und einem erneuten Comeback unterlag er 2002 in einem das Publikum eher enttäuschenden Kampf dem damaligen Schwergewichtschampion Lennox Lewis. Ab diesem Zeitpunkt gelang es ihm nicht einmal ansatzweise, an vergangene Glanzzeiten anzuknüpfen. Zu allem Überfluss musste er feststellen, dass bedingt durch Missmanagement kaum noch Geld für seine Altersversorgung vorhanden war.
In 58 Kämpfen konnte Tyson 50 Siege, davon 44 durch KO,erzielen. Dennoch war nach eigener Aussage der Rücktritt vom Boxen die beste Entscheidung seines Lebens. Nach mehreren Gefängnisaufenthalten, u.a. wegen Körperverletzung, Party- und Drogenexzessen stand „Iron Mike“ vor den Scherben seiner Karriere. Anfänglich wäre es ihm um den Ruhm gegangen und später drehte sich alles nur noch um Geld.
Mittlerweile ist er mit Mitte 40 ruhiger und sesshaft geworden. Mike ist Veganer, bekennender Muslim und Schauspieler und widmet sein Leben seiner Familie. Trotz seiner unglaublichen Lebensgeschichte bereut Mike nichts, ist allerdings dennoch der Meinung, dass er der Größte hätte werden können, es aber verpatzt habe. 
Er wird bis heute von vielen Boxfans als lebende Legende verehrt!

Schaut auch nächste Woche wieder rein, wenn wir im sechsten Teil von "Boxen in Frankfurt" einen Sprung in die Gegenwart machen!

ON

Teilen:

Google Maps

By loading the map, you agree to Google's privacy policy.
Learn more

Load map

Bleib auf dem Laufenden!

Nur wichtige News, Angebote & Events

(Daten werden nicht an Dritte weitergegeben)